Sie werden Tramuntana, Llevant, Migjorn und Ponenet genannt und sind die Winde, die sich am Cap Formentor treffen. Gleichzeitig bezeichnen die Namen auch Landschaften und Gebirge auf Mallorca. Dazu gesellen sich noch verschiedene Vettern, die gemeinsam das ganze Jahr über mehr oder weniger stark am Cap wehen. Das Cap Formentor ist eine einzigartige Steilküste auf der Halbinsel Formentor und bildet deren östliches Ende. Der höchste Punkt ist Fumart mit 384 Meter über N.N. Der Weg zum Cap Formentor führt über eine historische und kurvenreiche Straße, die 1932 von dem italienischen Ingenieur Antonio Paretti erbaut wurde. Die Serpentinenstraße, die 13,5 Kilometer lang ist, gilt als Meisterwerk des Straßenbaus.
Einst gehörte die Halbinsel einem Dichter. Nach dem Tod von Miquel i Llobera wurde das Land in Parzellen aufgeteilt und verkauft. Einer der neuen Besitzer war der Argentinier Adan Diehl, der 1928 mit dem Bau eines Hotels den Grundstein für den Tourismus legte. Die Steilküste verfügt über zahlreiche Aussichtspunkte, die dem Besucher atemberaubende Ausblicke bieten. Hervorzuheben ist der Mirador del Mal Pas. Von hier wandert der Blick von Osten auf Menorca bis zum südlichen Sandstrand von Alcúdia.
Das ewige Wirken von Wind und Wasser hat den Felsen bizarre Formen gegeben. Zu den beeindruckenden Sehenswürdigkeiten auf Cap Formentor gehört der Leuchtturm, der 1882 auf den Felsen errichtet wurde. Um ihn herum wachsen seltene Pflanzen. Im Südosten des Caps kann der Besucher sich in eine Höhle begeben, die eine Öffnung zum Meer hat. Die von Wind und Wasser geformte Höhle liegt acht Meter über dem Meeresspiegel und verfügt über zwei Eingänge. Sie ist 90 Meter lang und acht Meter hoch und eine Fundstätte der prähistorischen Talayot-Kultur, die vom 13. bis 2. Jahrhundert v. Chr. das Leben auf Mallorca prägte.