Fernab der touristischen Anziehungspunkte liegt im Nordwesten von Mallorca eine Region, die besonders das Ziel von Individualisten ist. Wer im Einklang mit der Schönheit der Natur Erholung sucht, der wird von der Serra Tramuntana begeistert sein. Das Tramuntana-Gebirge gleicht einer gewaltigen Mauer, die sich entlang der nordwestlichen Küste über 90 Kilometer erstreckt. Das Felsmassiv ragt zwischen der Insel Sa Dragonera und dem Cap de Formentor bis zu tausend Meter aus dem Meer. Wanderfreude dürfen sich hier wie im Paradies fühlen.
Der Nordwesten Mallorcas ist dünn besiedelt. In der gesamten Region wohnen knapp 30.000 Menschen. Es sind überwiegend Tagesgäste, die besonders in den Sommermonaten den Landstrich besuchen. Sandstrände sind in Tramuntana eine Rarität. Meist führen nur steinige Einstiege ins Wasser. Dafür punktet die Gegend mit anderen Vorzügen. Die Besucher können durch die Steineichen- und Aleppokiefernwälder wandern, die hier noch reichlich wachsen.
Das Klima in der Serra de Tramuntana unterscheidet sich vom Rest der Baleareninsel. Auf den Gipfeln der Berge liegt gelegentlich Schnee. Der Bergzug schützt vor dem eisigen Nordwind Tramuntana, der vom Festland herüberweht und nach dem die Gegend benannt worden ist. Im Windschatten des Tramuntana regnet es häufiger als anderorts auf Mallorca.
Das Städtchen Sóller mit seinem Hafen Port de Sóller ist der Anlaufpunkt für zahlreiche Wandertouristen. Von hier aus starten die Wandertouren mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, die bis zur Durchquerung der Schlucht von Torrent de Pareis reichen können. Wer die Schlucht durchquert hat, erreicht am Ende die Bucht Sa Calobra, die mit Recht als landschaftliches Prunkstück bezeichnet wird. Kunstliebhaber können im Künstlerdorf Deià Anregungen sammeln.